27.05.2019 - 01:09:12

Probezeit bestehen: Die wichtigsten Verhaltensregeln

Egal, ob Sie in das Berufsleben erst einsteigen oder den Job wechseln - die ersten Tage sind entscheidend, da man in dieser Zeit besonders beäugt wird und sich im Kollegenkreis behaupten muss.

Probezeit bestehen
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Für die ersten drei Monate gibt es Verhaltensregeln, die unbedingt zu beachten sind. Was Sie tun und was Sie besser lassen sollten…

1) Arbeitsleistung und -einstellung muss stimmen

Nehmen Sie stets sämtliche Aufgaben während der Probezeit ernst und steigen sie voller Elan ins Projekt ein. Auch scheinbar zunächst unbedeutende Tätigkeiten können vielleicht nur als Test dienen, ob sie für größere, verantwortungsvollere Aufgaben geeignet sind. Konzentrieren Sie sich also voll und ganz auf jegliche neue Arbeitsanweisung und zeigen Sie ein Maximum an Leistungsbereitschaft und Engagement getreu dem Motto: Was mich nicht umbringt, macht mich stärker.

2) Unpünktlichkeit ein No-Go

Die Pünktlichkeit zählt zu den wichtigsten Arbeitstugenden. Während ein pünktliches Erscheinen oberstes Gebot ist, sollte aber ein Arbeiten nach der Stechuhr tunlichst vermieden werden. Zeigen Sie zeitlich Engagement, besonders während der Einlernphase. Achten Sie akribisch auf vereinbarte Abgabetermine für Ihre Arbeiten. Sollten Sie absehen können, dass Sie für ein Projekt mehr Zeit brauchen, so informieren Sie den Verantwortlichen rechtzeitig. Laufende Erinnerungen Ihres Vorgesetzten sind ein KO-Kriterium. Jeder kommt auch mal zu spät – lassen Sie es aber keinesfalls zur Gewohnheit werden! Eine heftige Grippe kann jeden treffen, wofür der Vorgesetzte auch in Stoßzeiten Verständnis hat. Sich wegen jeder Kleinigkeiten krank zu melden, ist in der Probezeit aber tabu. Urlaubswünsche sollten in der Probezeit hintenangestellt und nur in wirklich dringenden Fällen angefragt werden.

3) Mit Ausstrahlung und Freundlichkeit punkten

Mit fast keiner Persönlichkeitseigenschaft gewinnen Sie mehr Menschen für sich als mit natürlicher Freundlichkeit. Seien Sie daher zu jedem Mitarbeiter freundlich und höflich. Auch im Bewerbungsgespräch zählt der erste Eindruck besonders viel. Mit hoher Wahrscheinlichkeit hat es ein offener, freundlicher Mensch mit positiver Ausstrahlung leichter.

4) Zurückhaltung und Bescheidenheit ist gefragt

Auch als Experte auf seinem Gebiet sollte man Ratschläge und Hinweise von alteingesessenen Kollegen ernstnehmen. Egal in welcher Position Sie starten, respektieren Sie Kollegen bzw. Vorgesetzte und signalisieren Sie Aufnahmebereitschaft und Interesse. Arroganz und Überheblichkeit manövriert Sie im Arbeitsalltag schnell ins Abseits. Reformeifer in der Probezeit ist ebenso fehl am Platz. Halten Sie sich also mit ungewünschten innovativen Einfällen zurück. Achten Sie auch auf indirekte Botschaften. Kommunikation findet auf zahlreichen Ebenen statt. Seien Sie zudem kritikfähig - Kritik und Belehrung sind natürliche Bestandteile des Eingliederungsprozesses.

5) Lockeres Mundwerk vermeiden

Viel hören, viel sehen aber wenig sagen! Mit dieser Devise beobachten Sie Ihre neue Umgebung am besten und erfahren fast (immer) alles. Hören Sie genau hin. Wie reden andere Kollegen mit- und übereinander? Wer kann mit wem? Wichtig: Halten Sie sich jedoch selbst mit Äußerungen anfangs zurück. Private Details sollten auch privat bleiben. Außerdem - auch wenn das Berufsumfeld ein klassischer Beziehungsmarkt ist, sollten Sie Flirts am neuen Arbeitsplatz vermeiden – besonders in der Probezeit.

6) Fragen erlaubt

Handeln Sie nach der Faustregel: Zunächst selbst überlegen, dann erst nachfragen. Wenn Sie zu häufig Fragen, kann dies schnell als Zeichen von Inkompetenz interpretiert werden. Der völlige Verzicht auf Nachfragen birgt jedoch ebenfalls ein Risiko: etwaige Fehler hätten so nämlich vermieden werden können.

7) Fehler gestehen

Fehler sind menschlich, vor allem bei hohen Maßstäben und Anspruch an sich selbst. Wenn sie Fehler machen, stehen Sie dazu, am besten direkt und unaufgefordert. Als "Greenhorn" wird man Ihnen eine gewisse Fehlerquote zugestehen. Denn aus Fehlern können Sie schließlich lernen, das wusste schon Theodor Fontane ("Wer aufhört, Fehler zu machen, lernt nichts mehr dazu").

8) Beurteilungsgespräche rechtzeitig führen

Führen Sie rechtzeitig Beurteilungsgespräche, um gegebenenfalls wichtige Korrekturen frühzeitig vornehmen zu können. Prüfen Sie stets kritisch, ob die neue Tätigkeit ihre Erwartungen und Fähigkeiten erfüllen und beurteilen Sie Ihre Leistung. Suchen Sie aktiv das Gespräch mit ihrem Vorgesetzten, um ein Feedback zu ihren Leistungen zu erhalten.

Nehmen Sie Ihre Probezeit durchweg ernst und hinterlassen Sie damit einen positiven Eindruck!

Quelle: proplanta
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