Veterinärmedizinisch-technischer Assistent / -technische Assistentin (VMTA)

Aufgaben
Das Durchführen von Laboruntersuchungen in der Veterinärmedizin und der Analytik von Lebensmitteln tierischer Herkunft gehören zu den Hauptaufgaben des Veterinärmedizinisch-technischen Assistenten / -technischen Assistentin (VMTAs). Aufgrund der Labortests können anschließend Tierkrankheiten und -seuchen diagnostiziert werden.

VMTAs entnehmen Lebensmittelproben (von Tierprodukten), legen Bakterienkulturen an und wenden je nach Spezialisierung des Labors unterschiedliche Untersuchungsverfahren an (histologisch, mikroskopisch, biologisch, chemisch, biochemisch).

Untersuchung von Körperflüssigkeiten und Gewebeproben von lebenden und toten Tieren sowie von Produkten tierischen Inhalts (Kosmetika, Medikamente) und Lebensmitteln wie Fleisch, Milch, Eier… gehören gleichfalls zu ihren Aufgaben.

Zur Klärung und Optimierung von Behandlungsmöglichkeiten arbeiten VMTAs mit unterschiedlichen Berufsgruppen wie Veterinären, Mikrobiologen, Biochemikern und Zoologen zusammen. Sie untersuchen Gewebe, tierische Lebensmittel auf krankmachende Keime und Bakterien, Rückstände von Giftstoffen oder Medikamenten und weisen die Tierart in fleischhaltigen Nahrungsmitteln nach.

Um die Tierhaltung zu verbessern bzw. Rückschlüsse auf deren Art aus medizinischer Hinsicht zu ziehen, werden Körperflüssigkeiten und Ausscheidungen untersucht.

VMTAs wirken bei der Herstellung von Impfstoffen mit. Bei allen durchzuführenden Untersuchungen beachten sie Sicherheits- und Hygienevorschriften, da schon minimale Abweichungen oder Verunreinigungen Ergebnisse verfälschen können.

Voraussetzungen
Ein mittlerer Bildungsabschluss, ein Hauptschulabschluss ergänzt durch eine abgeschlossene Berufsausbildung von mindestens zweijähriger Dauer oder eine zehnjährige Schulbildung, welche den Hauptschulabschluss erweitert, werden vorausgesetzt.

Die meisten Berufsfachschulen führen ein Aufnahmeverfahren durch. Die Eignung der Bewerberinnen und Bewerber wird anhand der schulischen Leistungen, Bewerbungsunterlagen und einem persönlichen Gespräch geprüft. Gelegentlich werden auch Aufnahmetests durchgeführt. Ferner ist die gesundheitliche Eignung zur Berufsausübung durch ein ärztliches Attest zu belegen.

Ein gutes naturwissenschaftliches Verständnis (Rechenfertigkeit), Kommunikationskompetenz (Ausdrucksvermögen und Verständnis), die Fähigkeit Fachliteratur anzuwenden, Beobachtungsgenauigkeit, Geschick und technisches Verständnis sind wichtige Voraussetzungen für diesen Beruf.

Ausbildungsdauer
Die Ausbildung ist bundesweit gleich geregelt, dauert drei Jahre und findet ausschließlich in Berufsfachschulen statt. Die praktische Ausbildung erfolgt meistens in den schuleigenen Laboren oder muss durch Praktika belegt werden.

Ausbildungsvergütung
Bei der Ausbildung zum Veterinärmedizinisch-technischen Assistenten / zur veterinärmedizinisch-technischen Assistentin handelt es sich um eine Ausbildung, welche ausschließlich an der Berufsfachschule stattfindet. Eine Vergütung ist daher ausgeschlossen.

Es ist zu berücksichtigen, dass für die Ausbildung Kosten in Form von Schulgeld, Aufnahme und Prüfungsgebühren entstehen können. Ferner können Kosten für Berufsbekleidung (Laborkleidung), Fahrtkosten und Kosten für auswärtige Unterbringung anfallen.

Ausbildungsförderung
Beim Vorliegen bestimmter Voraussetzungen ist eine Förderung nach dem Bundesausbildungsförderungsgesetz (BAföG) möglich.

Einsatzmöglichkeiten / Einsatzorte
VMTAs können in veterinärmedizinischen Laboratorien von Tierkliniken, Tierarztpraxen, Landesuntersuchungsämtern, der Lebensmittelanalytik ( Kontrolllabors von Schlachthöfen und Molkereien), pharmazeutischen Labors und der tiermedizinischen Forschung Beschäftigung finden.

Weiterbildungsmöglichkeiten
- Biomedizinische Fachanalytikerin / Biomedizinischer Fachanalytiker
- Hochschulstudium in Veterinärmedizin, Chemie, Biologie

Verdienst / Einkommen
Die genannten Beispiele sollen der Orientierung dienen Ansprüche können daraus nicht abgeleitet werden. Abhängig sind die Einkommen vom jeweiligen Arbeitgeber und den damit zusammenhängenden Rahmenvereinbarungen oder Tarifverträgen. Abhängig ist dabei auch die Art der Ausbildung, das Maß an Verantwortung und die berufliche Erfahrung. Ein monatlicher Bruttolohn in Höhe von 2.613 Euro bis 2.906 Euro ist möglich.
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